Wie ich mit ChatGPT blogge – mein Schreibprozess

Bildschirm mit dem Text "ChatGPT" auf dem Monitor und ein futuristischer Hintergrund
Lesedauer: 3 Minuten

Seit einiger Zeit nutze ich ChatGPT zur Unterstützung um meine Beiträge zu schreiben. Mit diesem Artikel möchte ich meinen Schreibprozess transparent machen und aufzeigen, wofür ich ChatGPT einsetze und wo ich die Grenzen und Nachteile von ChatGPT sehe.

Meine Zweifel und moralischen Bedenken beim Einsatz von ChatGPT

Eine Zeit lang habe ich gezögert ChatGPT zur Unterstützung beim Schreiben meiner Beiträge zu nutzen. Das hatte vor allem einen moralischen Grund, weil es sich für mich wie cheaten angefühlt hat, wenn ich meine Texte nicht komplett selbst schreibe.

Auch wenn ich Beiträge auf anderen Blogs lese, kann ich oft herauslesen, dass diese mit ChatGPT geschrieben wurden, und das schreckt mich manchmal etwas ab, da ich den glatten Ton nicht mag.

ChatGPT liegt des Öfteren auch mal falsch und ich frage mich daher bei Texten aus der ChatGPT-Feder, wie viel Wahrheit darin steckt oder wie viele Fehler enthalten sind. Daher betrachte ich diese Beiträge eher mit Skepsis, als Beiträge, die menschlicher klingen.

Zudem fehlt den Texten, die rein mit ChatGPT geschrieben wurden, oft eine Meinung, persönliche Erfahrung und ein Standpunkt.

Warum ich ChatGPT beim bloggen nutze

Schon lange habe ich vor auf meiner neuen Webseite mehr zum Thema Barrierefreiheit zu bloggen. Ich hab einen älteren Blog “WP1x1” auf dem ich lange zum Thema WordPress gebloggt habe und ich habe dies auch gerne getan. Allerdings habe ich immer unfassbar lange an einem Beitrag gesessen. Da gingen schonmal 10 bis 20 Stunden für einen Beitrag drauf.

Ein großer Zeitfaktor war und ist natürlich die Recherche – insbesondere bei Anleitungen, für die ich zusätzlich noch passende Screenshots oder Videoaufnahmen auf einer Staging-Seite erstellen muss.

Aber der größte Zeitfresser war bei mir oft, das Ausformulieren der Sätze, sowie die Rechtschreibprüfung.

Ich habe manchmal sehr lange an einzelnen Sätzen gehangen und diese immer wieder umformuliert, bis ich zufrieden war.

Dieser große Zeitaufwand hat mich bisher auch davon abgehalten auf meinem neuen Blog mit den Beiträgen anzufangen. So kam es, dass ich nun über einen langen Zeitraum kaum noch etwas geschrieben habe.

„ChatGPT spart Zeit,
Persönlichkeit bleibt Pflicht!“

ChatGPT ist da für mich nun eine große Hilfe. Denn ich bin nun wesentlich schneller im Ausformulieren meiner Texte. Wenn ich mal an einem Satz hängen bleibe, hilft mir ChatGPT über diese Stellen hinweg und dadurch geht mir das Schreiben schneller von der Hand und der Zeitaufwand beläuft sich nun nur noch auf wenige Stunden pro Beitrag.

Das hat mir die Motivation und die zeitlichen Ressourcen zurückgegeben, um wieder häufiger zu bloggen – nicht zuletzt, weil mir die digitale Barrierefreiheit besonders wichtig ist.

Legasthenie und ChatGPT

Eine weitere Hürde und innere Blockade, die sich dadurch für mich auch etwas gelöst hat, ist das Thema Rechtschreibung. Als Legasthenikerin habe ich meine Texte immer durch mehrere Rechtschreibprogramme gejagt, was ebenfalls recht zeitaufwendig war. Einige Texte habe ich auch immer nochmal von anderen Personen gegenlesen lassen.

Vor allem bei den Rechtschreibprogrammen sind aber immer mal wieder Fehler unentdeckt geblieben und es gab schon Situationen, in denen ich Mails bekommen habe, die mich recht unhöfliche darauf hingewiesen haben. Da sinkt die Motivation weiter zu bloggen und kostenlos Hilfestellung und Anleitungen zu schreiben dann auch sehr.

Das ist auch ein Punkt, an dem ich merke, dass ChatGPT mir so eine innere Hürde abnimmt, weil ich das Gefühl habe, dass die Fehler zuverlässiger gefunden werden.

Mein Schreibprozess

Zunächst sammle ich stichpunktartig alle Punkte, Fakten und Meinungen, die ich in einem Beitrag unterbringen möchte. Danach gruppiere ich diese und bringe sie in eine sinnvolle Reihenfolge und ich überlege mir die Zwischenüberschriften, um den Beitrag sinnvoll zu strukturieren.

Diese Punkte formuliere ich nun aus. Einige Stichpunkte belasse ich manchmal als solche, wenn mir ein Satz nicht gelingen will.

Hier setze ich nun ChatGPT ein. Damit überarbeite ich Sätze, die noch nicht stimmig wirken, oder lasse mir offene Stichpunkte zu ganzen Sätzen ausformulieren. Manchmal habe ich auch zwei verschiedene Versionen eines Absatzes, die ich selbst nicht zusammenführen kann, dabei nutze ich dann ebenfalls ChatGPT.

Die Vorschläge von ChatGPT baue ich nun in meinen Text ein und formuliere diese nochmal um, damit sie mehr nach mir klingen. Zum Beispiel ändere ich Wörter oder Formulierungen, die ich selber nicht nutze.

Den fertigen Text lasse ich nun von ChatGPT nochmal auf Rechtschreibung prüfen und übertrage diesen dann in WordPress. Dann erstelle ich noch Bilder und schreibe dazu Alt-Texte. Das mache ich immer per Hand.

Bei den Teasern für Social Media lasse ich mir dann aber von ChatGPT wieder helfen. Vor allem Marketing-Texte liegen mir nicht so und da ist es nochmal eine große Stütze.

Fazit

Mir hilft ChatGPT sehr, um Zeit zu sparen – bei der Ausformulierung meiner Texte und bei der Rechtschreibprüfung.

Dennoch finde ich es wichtig, dass die Fakten, meine Erfahrung und mein Standpunkt im Artikel enthalten sind und der Text nach mir klingt. ChatGPT ist nur ein Tool, das ich nutze – es nimmt mir nicht das Denken oder das Schreiben ab.

Eure Meinung

Mich würde sehr eure Meinung zu dem Thema interessieren. Nutzt ihr ChatGPT für eigen Texte oder bei eurer Arbeit? Falls ja, was sind eure Erfahrungen damit und an welchen seht ihr Grenzen von ChatGPT.

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